Heinz Schmid

Dr. techn.

Umwelt

Die industrielle Revolution und damit unser materieller Wohlstand hat seine Wurzeln im Handwerk des Mittelalters. Das biblische Motto - macht euch die Erde untertan - hat wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung - bisher zu unser aller Vorteil. Aber heute werden die Schattenseiten deutlich (außerdem ist zu hinterfragen, ob die Übersetzung überhaupt ganz im Sinne des Originaltextes war): unser Lebensstil ist weder ökologisch, noch nachhaltig und destabilisiert das Weltklima. Die Weisheit einfacher Naturreligionen, die der Mutter Erde mit großem Respekt und tiefer Ehrfurcht begegnen, werden nun deutlich erkennbar.

Auch die reine Vernunft in Form mathematischer Modelle, die auf den naturwissenschaftlichen Grundlagen basieren, zeigen schon lange, dass wir an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen. Es steht mehr auf dem Spiel, als nur auf den Boden zu fallen. Die Chaostheorie, die ein Kind der Systemtheorie ist, liefert uns ein tieferes Verständnis für turbulente Strömungen, Wetter und Klima, also nichtlineare dynamische Systeme. Der ökologische Fußabdruck ist für jeden von uns berechenbar. (Mein Fußabdruck)

Mit der Gaia-Theorie von Lynn Margulis und James Lovelock, die bereits aus den 1960er-Jahren stammt, wurde mit dem Simulationsmodell Daisyworld von Lovelock und Watson aus den 1980er-Jahren bewiesen, dass selbstorganisierende biologische Rückkopplungsprozesse eine wesentliche Rolle spielen. Je höher die Biodiversität ist, desto stabiler sind die Randbedingungen für das Leben auf unserem Mutterschiff, dem Planeten Erde. Wir sind aber dabei, durch unsere Lebensweise diese Artenvielfalt drastisch und fortwährend zu reduzieren.